18 (zugeschrieben) – [1609-1617]
An don Francisco de Quevedo
Spanischer Anakreon, wenn man Euch begegnet
sagt doch gleich, und nicht ohne Courtoisie,
da Eure Füße die sind einer Elegie [*] ,
Eure Zärtlichkeit sei mit Honigseim vermenget.
Ob Ihr nicht nachahmt den Terenzschen Lope [*],
der jeden Tag, das von Bellerophon [*]
auf Holzschuhen [*] komischer Poesie anspornt,
und aufsattelt zum Reiten im Galoppe?
Mit besonderer Sorgfalt will Eu’r Kneifer [*]
auf die Version des Griechen nicht verzichten,
wenn Ihr davor auch immer die Augen verkniffen.
Solltet Ihr ihn nicht meinem blinden Auge borgen,
daß es manch lock’ren Vers ans Licht bringe mit Eifer?
– Kein griechischer Wirrwarr [*] bereitet Euch dann Sorgen.
[Foulché-Delbosc, III, Nº 427.]